Zahnlücken hat der Josef.

Frag nicht wie viele.

Wenn er durch eine ganz Bestimme durchpfeift,

hört es sich ein wenig an,

wie wenn ein Zug von weither angepfiffen kommt,

so wenn es lauter und wieder leiser wird.

Wie er das bloß hinbekommt, der Josef?

Bevor er damit anfängt

und hinterher, wenn er damit fertig ist,

lacht er immer laut.

In der letzten Zeit ist er so sonderbar, der Jupp.

Es gäbe nur noch Augeum Auge

und Zahn Zahn um Zahn auf der Welt.

Alle wären sie nur noch blendend und weiß.

Alle würden sie ihm rundherum immer nur die Zähne zeigen.

Und das würde ihm richtig weh tun.

Irgendwann, wenn es sehr schlimm wird mit ihm ,

schnappt er sich wie an einer Schnur aufgezogen,

seine alte Blechdose vom Schrank,

bekommt so richtig

seinen Rappel.

Rauf und runter,

hin und her,

schüttelt er das alte verbeulte Ding.

Er dreht sich dazu wie ein Tanzknopf.

Kreuz und quer geht es durch die Küche.

Das macht einen Höllenlärm .

Kein Wunder.

Innendrinn sind

rostige Muttern und Schrauben,

dazwischen Kirschkerne.

Man erzählt sich, dass sogar noch Eck Milch und Schneidezähne

aus seinem Kindergartenalter

da noch mit drin rumklappern.

Genug Zahnlücken hat er ja im Mund.

Nach einer Weile wird er dann ruhiger,

seine Unruhe nimmt langsam ab.

Er tritt noch einmal mit dem linken Fuß auf,

stellt die Büchse zurück

auf den Schrank

und ist wieder auf dem richtigen Gleis.

Wie ein Gebet kommt dann der Satz:

„Auge um Auge, Zahn um Zahn ist außer Kraft gesetzt.“

Er schaut dabei sehr feierlich,

wie ein Pastor.

Wo er die Maroote bloß herhat ?

Wenn ich nach Hause gehe,

lacht er mit seinen wenigen Zähnen die er noch im Mund hat

und wirft mir

noch ein Petzauge zu,

der Josef.

Durch die Tür höre ich noch

wie er lacht und pfeift

und sein Zug wieder kommt

Von ganz weither.

Unschlagbar

der Kerl.